Zweier ohne – Dirk Kurbjuweit

Hier findet man nachfolgend alles rund um die Novelle „Zweier ohne“ von Dirk Kurbjuweit, wie beispielsweise Zusammenfassungen bzw. Inhaltsangaben der einzelnen Kapitel, ausführliche Charakterisierungen der wichtigsten Personen und auch noch weitere Informationen, wie beispielsweise Erklärungen zu Symbolen in der Novelle. Die entsprechende interne Verweise zu den weiteren Informationen findet man ganz unten im Artikel. Nachfolgend erst einmal eine Kurzzusammenfassung des Buchs und ein paar Worte zu dem Film.

In der Novelle „Zweier ohne“ von Dirk Kurbjuweit geht es um die Freundschaft zwischen Ludwig und Johann, die so stark ist, dass sich die beiden schon als Zwillinge sehen. Die beide teilen sich alles zusammen, egal ob Frauen, Motorräder oder auch das Zweier ohne, ein Boot das zu zweit bewegt wird und ohne Steuermann auskommt. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sich Johann in Ludwigs Schwester Vera verliebt. Denn obwohl Johann und Ludwig alles teilen, behält Johann die regelmäßigen geheimen Treffen mit Vera für sich. Plötzlich beginnt sich Ludwig seltsam zu verhalten, und das nur Wochen vor der wichtigen Regatta gegen die Potsdamer Zwillinge, für die sie lange trainiert haben. Hat er etwas von der geheimen Liebe bemerkt?

Thematisiert wird dabei eine Freundschaft, die weit über eine normale Freundschaft hinweg geht. Am Ende sehen sich Ludwig und Johann nicht mehr nur als Freunde, sondern als Zwillinge. Im Mittelpunkt steht allerdings auch das Kräfteungleichgewicht zwischen den beiden. So ist Ludwig der dominante, tonangebende Part, während Johann trotz vieler Ängste Ludwig immer nur folgt. Die ohnehin schon schwierige Konstellation wird mit dem aufkommenden Verhältnis zwischen Johann und Vera weiter verkompliziert, bis es zu einer Tragödie kommt.

Auch wenn Autor Dirk Kurbjuweit das Buch eigentlich nicht für Kinder bzw. Jugendliche schrieb, ist es doch eine beliebte Lektüre in der Realschule geworden. Das sich die Novelle bislang auch nicht konsequent an den Schulen durchgesetzt hat, liegt unter anderem an den Sexszenen, die immer mal wieder, wenn auch nicht wirklich detailreich, darin zu finden sind.

Die Novelle „Zweier ohne“ wurde unter dem gleichen Titel verfilmt und kam 2008 in die deutschen Kinos. Schon zum zweiten Mal verfilmte dabei Regisseur Jobst Christian Oetzmann ein Buch des Autors Dirk Kurbjuweit. Während er mit der Verfilmung der Novelle: „Die Einsamkeit der Krokodile“ im Jahr 2000 Kritik und Publikum überzeugen konnte, bekam „Zweier ohne“ ehe mäßige Kritik.

Zweier ohne Zusammenfassung

Nachfolgend findet man Verweise zu Zusammenfassungen bzw. Inhaltsangaben der jeweiligen einzelnen Kapiteln. Dabei sind die Zusammenfassungen relativ ausführlich, sollte dennoch etwas wichtiges fehlen, kann man dies per Kommentar mitteilen.

Personen Charakterisierungen

Ausführliche Beschreibungen der Charakteristik der wichtigsten Personen der Novelle.

  • Johann – Protagonist von Zweier Ohne, der beste Freund von Ludwig. Aus Johanns Sicht wird die Geschichte erzählt.
  • Ludwig – Bester Freund von Johann und gleichzeitig auch Bruder von Vera, in die sich Johann später verliebt.
  • Vera – Vera ist die Schwester von Ludwig und die heimliche Geliebte von Johann. Eine Liebe die Ludwig ein Dorn im Auge ist.

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5 Gedanken zu „Zweier ohne – Dirk Kurbjuweit

  1. tine

    Guten Tag.
    Zum Buch: Zweier ohne – möchte ich Ihnen folgendes mitteilen.
    Ich habe das Buch gelesen. An einem Tag. Das Problem an diesem Buch ist, dass es ausschließlich aus männlicher Perspektive geschrieben wurde.
    Was mich als nicht konservativen Leser und Lehrer doch sehr stört, ist, dass es in diesem Buch hauptsächlich um den Standpunkt und die Perspektive von zwei pubertierenden Jungs geht, die gemeinsam mit ein und derselben jungen Frau (Jugendliche) Sex haben wollen. Es wird in dem Buch nicht klar, warum zwei Freunde die ein- und dieselbe Jugendliche „haben“ möchten. An Beziehung sind sie sowieso nicht interessiert, weil diese junge Frau nur Objekt ist. Frage: Warum ignoriert der Autor in dem Buch die evtl. Bedürfnisse des Mädchens, das evtl. „MEHR “ als Sex möchte? Also eine Beziehung?

    Was mich an einer Jugendliteratur für Realschüler sehr stört, ist, dass die Perspektive der jungen Frau, einer Russlandsdeutschen, überhaupt nicht beschrieben wird. Ob diese junge Frau eine Beziehung haben möchte – mit dem einen oder anderen – wird nicht dargestellt. Die junge Frau hat überhaupt keine Ansprüche zu stellen – sie hat einfach nur sexuelles Objekt zu sein. Sehr sexistisch und intolerant finde ich auch die Wahl des Autors, das junge Mädchen als “ Russlandsdeutsche“ zu bezeichnen. Stellen Sie sich vor, im Schulunterricht sitzen Russlandsdeutsche Mädchen. Glauben Sie, dass sich diese Mädchen wohl fühlen? Schulunterricht in Deutsch sollte da sehr stark eingreifen – damit sich diese Mädchen nicht erniedrigt fühlen. Nur: Tun das alle Lehrer so kompetent und demokratisch?

    Weil wir an den Schulen Jungen und Mädchen haben, fände ich es angebracht, wenn die Perspektive nicht allein eine jugendlich-männliche ist. Das Problem an dem Buch ist auch jetzt schon, dass Jungen im Unterricht die ganze Zeit Lachen, und teils Mädchen-verachtende Witze machen. Das ist auch leicht mit diesem Buch – beschreibt es doch eine sehr jugendlich-männliche Sicht auf die (sexuellen) Dinge. Damit diese Sicht nicht überwiegt, geht es natürlich auch noch um Freundschaft, um Suizid. Trotzdem täuscht das nicht darüber hinweg, dass sich durch diese Lektüre Frauen oder junge Mädchen wieder in eine sehr sexistische Zeit zurückversetzt fühlen könnten.

    Warum beschreibt der Autor, dass Mädchen nur die Aufgabe haben, ein Sexobjekt oder Erotikobjekt zu sein? Mich stört das sehr. Es stört auch Mädchen, die dieses Buch gelesen haben bzw. es lesen mussten.
    Man kann daher das Buch ablehnen – aber Mädchen müssen dieses Buch als Lektüre in den Realschulen wählen und zwangsweise beschreiben. Das finde ich skandalös.

    In Schülerkreisen hat dieses Buch eine bestimmte Aussage.
    Frauen werden nur als Objekt degradiert. Das stört mich sehr.
    Daher würde ich gerne von Ihnen wissen, ob Ihnen klar ist, dass im Unterricht bei der Besprechung dieses Buches sehr oft mädchenfeindliche Witze fallen und ob diesbezüglich die Mädchen „geschützt“ werden können, indem sie z.B. ein anderes Buch wählen können?

    Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie bei Rezensionen auf den stark sexistischen Gehalt des Buches eingehen könnten.
    Mich regt so etwas als Frau extrem auf, dass der Autor die Gleichberechtigung in unserem Land in sexueller Hinsicht nicht darstellt, und Mädchen in dem Buch als reines Objekt darstellt.

    Es ist meiner Ansicht nach ein Skandal, dass junge Mädchen an den Schulen, die das Buch lesen müssen, die evtl. einen russlandsdeutschen Hintergrund haben, durch ungezogene „geile“ Sprüche von Jungendlichen (Männlichen) genötigt werden.
    Das verursacht dieses Buch!
    Darauf möchte ich hinweisen.

    Freundliche Grüße

    Tina Kurz
    Reutlingen

  2. Admin Beitragsautor

    Hallo Frau Kurz,

    vielen Dank für Ihren sehr ausführlichen Kommentar zum Buch. Generell kann ich Ihre Empörung und auch Befürchtungen sehr gut nachvollziehen, auch wenn mir selbst beim Lesen des Buchs weniger diese Gedanken gekommen sind (was wohl auch daran liegen mag, dass ich männlich bin). Auch habe ich keine tiefere Erkenntnisse, warum der Autor die kritisierte Szene so in sein Buch aufgenommen hat. Demnach kann und will ich ihn auch gar nicht verteidigen. Dennoch bin ich der Ansicht, dass sie sich etwas zu sehr an dieser genannte Szene verbeißen. Für mich war die Szene zwar durchaus eine aufrüttelnde, aber dennoch nicht wirklich entscheidende in der ganzen Novelle. Und trotzdem ist sie natürlich für das Gesamtwerk sehr wichtig. Auch wird im Buch meiner Meinung nach sehr deutlich, warum die beide sie zusammen „haben“ möchten. Johann beschreibt es ja selbst im Buch (S.39): „Wir wollen Zwillinge sein. Wir wollten absolut gleich sein und weil wir nicht von Natur aus Zwillinge waren, mussten wir die Gleichheit herstellen, und dazu gehörte selbstverständlich, dass wir wichtige Erfahrungen nur gemeinsam machen konnten.“

    Das erste Mal ist für viele Jugendliche einer der prägendsten Augenblicke ihres gesamten Lebens. Wie groß muss eine innere Verbundenheit dann also sein, wenn man dieses wichtige Ereignis zusammen teilt? Und genau das möchten die beiden doch erfahren. Sie wollen sich näher stehen, also sonst irgendjemand. Sie wollen eins werden. Der Sex als eigentlicher Vollzugsakt rückt da meines Erachtens in den Hintergrund, viel mehr geht es um die Situation die die beiden, mehr oder weniger, gemeinsam erleben.

    Natürlich hätte der Autor im Nachhinein vielleicht noch ein paar mahnende Wörter einwerfen können, allerdings hat der Autor in einem Brief an einer Klasse des Nordsee-Gymnasium-Büsum (http://ngbuesum.de/wikka/wikka.php?wakka=AntwortKurbjuweit) geschrieben, dass „er ursprünglich nicht daran gedacht hat, einen Roman für Jugendliche zu schreiben.“ Zudem dürfen sie nie vergessen, dass es eben aus der Sicht von Johann geschrieben wurde. Die Tatsache, dass er sich nicht um die Gefühle von Josefine kümmert zeigt doch auch, wie emotional abhängig er schon zu dieser Zeit von Ludwig war. Weder Josefine, noch der Geschlechtsakt selbst steht für ihm im Mittelpunkt, sondern eben sein Freund Ludwig. Ihm zu Liebe versucht er ja dann auch „seine Sehnsucht zu bezwingen“ (S.53). Im übrigen war auch das einer der ersten Zerreißprobe der Freundschaft der beiden.

    Meiner Meinung macht sich der Autor auch unglaubwürdig, wenn er einem 16/17 Jährigen das Weltbild eines aufgeklärten Mannes/Frau aufdrücken würde, nur um ein moralisch einwandfreies Buch zu veröffentlichen. Die Ansicht des jungen Johanns Mädchen erst einmal nur als „Sexobjekt“ zu betrachten ist meiner Meinung durchaus legitim. Vor allem weil er ja selbst im Buch auch einen Verwandlungsprozess mit Vera durchläuft und später so die Liebe findet. Er braucht von den Mädchen erst einmal nichts anderes, da er dies alles von Ludwig bekommt.

    Um es kurz zu fassen, der Kern des Buchs liegt unumstritten auf die sehr enge Beziehung zwischen Johann und Ludwig. Dementsprechend muss man die anderen Szenen dieser Tatsache unterordnen und entsprechend deuten. Allerdings gebe ich Ihnen Recht, dass man als Lehrer darauf eingehen sollte. Dies gilt insbesondere dann, wenn man merkt, dass die Schüler damit überfordert sind. Dass das Buch als Pflichtlektüre umstritten ist, ist dabei wieder ein ganz anderes Thema. Ich finde es aber falsch das Buch nur nach ihrem Kritikpunkt zu bewerten, da ich der Meinung bin, dass es dem Autor darum gar nicht ging.

    Viele Grüße

    Christian von https://www.deutsch-online.net/

    P.S. Dämliche Sprüche verursacht bestimmt nicht das Buch, sondern sind eher Ausdruck mangelnder Erziehung. Wobei ich mir im Hinblick des Alters der Leser und Leserinnen da eher weniger Sorgen machen möchte (ohne jetzt die genaue Dimension der Ausfälle zu kennen).

  3. Katharina Zeller

    Irgendwie hacken alle immer auf dem Buch rum… ich fand es echt toll! Man erkennt sofort dass es vor allem um die Freundschaft/Zwillingschaft von Johann und Ludwig geht. Schade dass ich auf dem Gymnasium bin… ich hätte das Buch gerne als Real-lektüre gehabt 😀

    Mich stört auch die Sicht von Johann nicht, man kann eigentlich alles nachvollziehen.
    Auch die Sex-Scenen haben mich alles andere als gestört. Ja gut, das „Russendeutsche“ ist vielleicht etwas do*of ausgedrückt, aber da das Mädchen nur wichtig ist, um zu zeigen dass Johann und Ludwig wirklich alles teilen und gemeinsam machen wollen ist das nur zu gut verständlich. Würde ich aus meiner Sicht so etwas erzählen, würde ich so etwas unwichtiges wie warum das Mädchen so etwas macht, ob für Geld, Befriedigung oder sonst was, auch nicht rein bringen, da es vollkommen unrelevant für die Handlung und Aussage des Buches ist. Wichtig ist allein DAS sie es machen.
    Die Perspektive würde ich mir nicht von beiden Seiten wünschen. So versteht man doch viel mehr, was in dem Kopf des Jungen vorgeht und es ist nun mal eine Erzählung von ihm. Ich wüsste nicht was da die Sicht einer anderen Person verloren hätte.
    Zudem werden wir Mädchen (meiner Meinung nach) überhaupt nicht als Sexobjekt dargestellt. In diesem Fall ist sie eben wichtig um zu verstehen, dass die beiden wirklich ALLES teilen und gemeinsam machen. Währe ja extrem langweilig wenn die beiden Spielzeug oder so teilen würden.

    Aber am besten ist das Buch, wenn man es das zweite mal liest :3 die ganzen Andeutungen, wie beispielsweise das ganze Leben in dem Pfeiler, dass ganz am Anfang kurz angesprochen wird, versteht man dann richtig!

    mit freundlichen Grüßen, Katharina 😉

  4. Murat

    Hallo,
    ich wollte mich für deine Texte bedanken die du verfasst hast.
    Es hat mir sehr geholfen, denn nächste Woche muss ich meine mündliche Prüfung in Deutsch über das Buch halten.
    Es wäre sehr nett wenn du für Zukünftige Schüler vielleicht etwas zu dem Titel und den Dingsymbolen schreiben könntest?
    Vielen Dank

    mfg Schüler der 10. Klasse – Murat

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