Chinesenspuk in Effi Briest von Theodor Fontane

Da es sich bei dem Chinesenspuk um ein ganz besonderes symbolisches und metaphorisches Element in Theodor Fontanes „Effi Briest“ handelt, gilt diesem Spuk ein besonderes Augenmerk.

Die Deutung und Darstellung der Funktion des Spuks wird bei Analysen von Romanauszügen oder bei genauerer Betrachtung der Szenen, an denen dieser Spuk auftritt, unbedingt erwartet. Zunächst hat der Chinesenspuk die Funktion bereits auf das Ende des Romans hinzudeuten. Ob der Spuk jedoch auch eine Vorausdeutung auf die moralisch bedenkliche Affäre beinhaltet, ist fraglich. Dennoch ist der Chinesenspuk die Quelle der Angst für Effi und damit möglicherweise auch die Abkehr von Innstetten, der sie mit seiner Angst im landrätlichen Haus in Kessin alleine lässt und den Chinesen sogar gezielt als Angstapparat und Erziehungsmittel einsetzt.

Darüber hinaus gibt es aber auch einen Hinweis auf die Erfüllung romantischer Sehnsüchte, wobei die Angst und die Bedrohung durch den Angstapparat zur Einschüchterung Effis jedoch deutlich überwiegt. In diesem Zusammenhang ergibt sich auch wie bereits angedeutet ein Hinweis auf den Charakter von Effis Ehegatte Geert von Innstetten. Da der Chinesenspuk von Innstetten gezielt eingesetzt wird um die entsprechenden Wirkungen bei seiner Ehegattin zu erzielen, macht er sich dadurch durchaus interessant und will durch dieses Mittel den Anspruch erheben seine Beziehung zu beherrschen. Dies gelingt ihm im Endeffekt jedoch natürlich nicht, da sich Effi vom Chinesenspuk mehr als beängstigt fühlt und sich somit nach etwas Neuem sehnt. Kessin wird für sie auch aufgrund des Spukes nicht mehr nur zu einem Nest sondern in der Einöde des landrätlichen Herrenhauses auch zur Hölle. Eine Flucht aus dieser Situation könnte für sie möglicherweise der Ehebruch und die Annäherung an eine andere Person, die nicht diese Eigenschaften verkörpert, sein.

Ein Gedanke zu „Chinesenspuk in Effi Briest von Theodor Fontane

  1. Sabrina

    Also Kompliment, es ist eine relativ gute Ausarbeitung mir ist bis jetzt nur ein kleiner Manko aufgefallen bezüglich des Chinesenspuks.
    hier wird verdeutlicht, dass Instetten den Chinesenspuk sogar als Angstapperat und Erziehungsmittel einsetzt, es aber vergessen wird, dass dies nur eine These von Crampas ist.
    Bei dem Gespräch zwischen Crampas und Effi unterbreitet er ihr seine Vermutung und bringt so eine erste entstehende Distanz zwischen Effi und Instetten.

    Liebe Grüße Sabrina ^^

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