Frauenbewegungen

Drei wichtige Elemente der Frauenbewegung spielen bei der Analyse von Theodor Fontanes „Effi Briest“ eine Rolle. Zum einen gab es auch zu damaliger Zeit bereits die „Gegner der Frauenbewegung“. Diese Strömung stellte aus ihrer Sicht die Minderwertigkeit der Frau fest. Diese Minderwertigkeit gegenüber dem Mann beschränkt sich nicht nur auf den Geist sondern auch auf die Optik. Die Gegner der Frauenbewegung monierten demnach also, dass die Frau dem Mann sowohl geistig als auch optisch unterlegen sei und somit ihre Aufgaben ausschließlich bei der Erziehung der Kinder liegen. Ferner soll die Frau nur unterwürfige und aufheiternde Gefährtin des Mannes sein. Daraus lässt sich auch ableiten, dass jeglicher Fortschritt vom überlegenen Mann ausgeht. Fasst man die Einstellungen der Gegner der Frauenbewegung zusammen, kommt man zu dem Schluss, dass sich aus diesen Ansichten heraus die „Frauenfrage“ überhaupt erst gar nicht stellt.

Die „Bürgerliche Frauenbewegung“ wiederum ist der Ansicht, dass der technische Fortschritt die Frau bei der Ausübung ihrer bisherigen Arbeiten sehr stark entlastet. Daher werden neue Aufgaben zur Beschäftigung der Frau nötig. Diese sollen sich in der Selbstständigkeit der Frau ergeben, das heißt: Die Frau soll einem eigenständigen Erwerbszweck nachgehen. Die Selbstständigkeit der Frau fördert damit auch ihre Unabhängigkeit vom Mann und ist damit entscheidender Anstoß zu gleichen Bildungs- und Berufschancen.

Die „Sozialistische Frauenbewegung“ ist der Bürgerlichen Frauenbewegung in großen Teilen sehr ähnlich. Grundsätzlich legt sie aber sehr viel deutlicher die Gleichheit der Frau gegenüber dem Mann fest. Es ergeben sich in jedem Fall gleiche Bildungs- und Berufschancen. Dies geht soweit, dass Universitäten und Lehranstalten jeder Art auch für Frauen, gemäß ihrer völligen Gleichheit gegenüber dem Mann, zugänglich gemacht werden sollen. Dies fördert schließlich ebenfalls die finanzielle Unabhängigkeit vom Mann und geht dann auch in die Richtung der Bürgerlichen Frauenbewegung, die die Selbstständigkeit der Frau befürwortet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.