Erster Akt Zusammenfassung/Inhaltsangabe – Dantons Tod

Nachfolgend findet man eine umfassende Inhaltsangabe des ersten Akts mit den einzelnen Szenen von Dantons Tod von Georg Büchner. Die Inhaltsangabe hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte in der Zusammenfassung etwas fehlen oder sonstige Fehler enthalten sein, würde ich mich um einen Hinweis per Kommentar sehr freuen.

Zu Beginn des Dramas im ersten Akt befindet sich Protagonist Danton mit seiner Liebsten Julie in einer lockeren Gesellschaft mit Herault-Sechelles. Man spielt Karten und flirtet, bis Dantons Freunde Camille Desmoulis und Philippeau die Runde bereichern. Die Gespräche werden plötzlich politisch, Philippeau berichtet von ungerechtfertigten Hinrichtungen der Heberisten durch Dantons Gegenspieler Robespierre und fordert die Durchsetzung des Gnadenausschuss.
Herault meint, dass die Revolution aufhören und die Republik anfangen muss. Er schwört auf die individuelle Freiheit, bei der niemand von jemand anderen bevormundet werden darf. Camille fordert Danton auf, im Nationalkonvent für ihre Sache einzustehen. Dieser scheint damit nicht einverstanden und flüchtet anschließend gerade zu vor seinen Freunden („Ich muss fort, sie reiben mich mit ihrer Politik noch auf“ S.8).

In der zweiten Szene des ersten Aktes verprügelt der alkoholisierte Simon in einer Gasse vor den Augen der Leute seine Frau. Er hatte mitbekommen, dass seine Tochter unter Duldung seiner Frau der Prostitution nachgeht um die Familie zu ernähren. Das Volk geht zwischen den Streit und hat den wahren Schuldigen schnell gefunden. Die Aristokraten seien Schuld, die die Armen in die Prostitution geradezu treiben würden. Die Menge peitscht sich auf und will Blut sehen. Genau in diesem Moment kommt ein junger Mann mit einem Schnupftuch vorbei, ein Symbol für die privilegierten Menschen. Sofort stürzt sich die Menge auf ihn, nur mit viel Glück kann er ihr entkommen. Die Stimmung kippt um ein weiteres Mal, als Robespierres auftaucht. Er weiß was das Volk hören möchte und führt die Menge zu den Jakobinern. Simon und seine Frau vertragen sich wieder am Schluss dieser zweiten Szene.

Die dritte Szene im ersten Akt spielt im Jakobinerclub. Dort beklagt ein jakobinischer Abgesandter aus Lyon, dass man nicht konsequent gegen die Feinde der Revolution vorgehen würde. Er wirft der versammelten Menge vor, dass ihre Barmherzigkeit die Revolution ermorde.
Legendre (ein Dantonist) wirft darauf hin ein, dass dies nicht nur in Lyon so sei, sondern auch hier in Paris. Daraufhin wirft ihm Collot D’Herbois vor, doch selbst zu diesen Leuten zu gehören.
Legendre kann auf diesen Vorwurf nicht reagieren, da nun Robespierre das Wort fordert. In einer langen Rede rechtfertigt er den Terror, meint sogar, dass die Republik nur durch Gewalt und ohne Erbarmen verteidigt werden kann.

In der vierten Szene warnt Lacroix, ein Freund Dantons, Legendre nach dessen unglücklichen Auftritt im Jakobinerclub, dass das Volk nach weiteren Opfern dürstet und die Dantonisten in den Mittelpunkt rücken könnten.

Am Anfang der fünften Szene im ersten Akt von Dantons Tod unterhält sich Danton mit der Dirne Marion, die ihm erzählt, wie sie, obwohl sich ihre Mutter sehr um sie sorgte, zur Prostituierten wurde. Zu den beiden gesellt sich Lacroix mit den beiden Mädchen Adelaide und Rosalie hinzu. Die beiden Männer bringen die Damen mit einigen sexuellen Anzüglichkeiten in Verlegenheit. Erst am Ende der Szene wird das Gespräch wieder ernst, da Lacroix Danton über seine Befürchtung nach den Gesprächen in Jakobinerclub berichtet. Danton bleibt aber weiterhin passiv und sieht sich nicht so richtig zum Handeln aufgefordert. Immerhin verspricht er am Ende Lacroix, dass er sich mit Robespierre treffen möchte.

Die sechste Szene ist gleichzeitig auch die letzte Szene des ersten Aktes. Darin treffen Danton und Robespierre aufeinander. Im Gespräch werde die unterschiedlichen Lebensphilosophien zwischen den beiden noch einmal sehr deutlich. Danton tritt für das Ende des Terrors ein, während Robespierre diesen rechtfertigt (S. 25 Zeile 10 – Robespierre: Die soziale Revolution ist noch nicht fertig …). Als Danton Robespierre verlässt ist sein Todesurteil besiegelt. Robespierre ist sich nach dem Gespräch sicher, dass Danton beseitigt werden muss. Dieser Entschluss wird von seinem Gesinnungsgenossen St. Just noch bestärkt, der kurz nach Danton Robespierre aufsucht. St. Just wirft ebenfalls ein, dass mit Danton auch dessen Gefolgschaft, wie Lacroix, Herault-Sechelles, Philippeau und selbst Camilles, beseitigt werden muss. Gerade bei Camilles fällt es Robespierre erst einmal schwer, da er ein alter Freund von ihm ist. Nachdem St. Just aber Robespierre eine Schmähschrift von Camilles vorlegt, ist auch dessen Schicksal besiegelt. Am Ende rechtfertigt Robespierre in einem längeren Monolog sein Handeln (u.a. S.27 Zeile: 8-11 – Ist’s denn so notwendig? Ja, ja! die Republik! Er muss weg. Es ist lächerlich wie meine Gedanken einander beaufsichtigen. Er muss weg.).

Hinweis: Die Zeilen und Seitenangaben beziehen sich auf die Reclam Ausgabe von „Georg Büchner – Dantons Tod“ der ersten Auflage aus dem Jahr 2002.

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